Projekt des Zusatzkurses Geschichte der Q2 über jüdische Schicksale in Ochtrup während der NS-Diktatur

Am Donnerstag, den 09.03.2023 veranstaltet der Zusatzkurs Geschichte unter der Leitung ihres Lehrers Herrn Schwertheim eine Stadtführung der besonderen Art. Besonders nicht nur, weil es bei knapp einem Grad in Strömen regnete, sondern auch besonders, da der Kurs seine Rechercheergebnisse präsentierte.

Über Wochen hatte der Kurs im Geschichtsunterricht und in der Freizeit zu sieben Ochtruper Familien jüdischen Glaubens gearbeitet. Diese Arbeit, die eigentlich zum Ziel hatte, eine kleine Ausstellung zum 27.01. – dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus – zu erstellen, zog aber ganz andere Kreise. Unter der Begleitung ihres Lehrers und der Stadtarchivarin Frau Schlesiger stießen die Schüler:innen auf ganz neue Informationen. So konnte beispielsweise Material aus Eleen (Belgien) ausgewertet werden, man tauschte sich mit verschiedenen Gedenkstätten und Archiven aus und konnte so in mühevoller historischer Arbeit neue Kenntnisstände schaffen.

Diese neuen Erkenntnisse führen nun dazu, dass drei neue Stolpersteine in Ochtrup gelegt werden und das Schicksal von Selma Löwenberg, das vorher in Ochtrup unbekannt war, geklärt werden konnte.

Die Ergebnisse waren der Ausgangspunkt für die oben erwähnte Führung. Trotz des miserablen Wetters waren über 60 Personen gekommen, um sich die Führung des Kurses anzuhören. So wurde die Gruppe von den Schüler:innen zu den Spuren der jüdischen Mitbürger:innen durch Ochtrup geführt. Von der Stadtbibliothek ging es zum Kniepenkamp, dann weiter zur Weinertstraße und zum Schluss in die Lautstraße. Hier konnten unsere Schüler:innen sehr überzeugend und gut vorbereitet die Lebenswege und neuen Erkenntnisse vortragen.

Aufgrund des Wetters konnte leider nicht die gesamte Führung durchgeführt werden. Ein Umstand, der von den Anwesenden auf der einen Seite begrüßt wurde, aber doch zu mehrfachen Nachfragen führte, ob die Führung in Gänze nicht auch noch gehalten werden könnte. Unter den Gästen waren sowohl unser Schulleiter Herr Reitenbach als auch unsere Bürgermeisterin Frau Lenderich.

Interessierten, die die Führung aufgrund des Wetters oder terminlicher Kollisionen nicht besuchen konnten, bietet sich am 21.05. noch einmal die Gelegenheit, die Ergebnisse der Arbeit des Kurses zu sehen. Dann wird im Rahmen des internationalen Tages des Museums in der Villa Winkel die Kooperationsarbeit zwischen dem Stadtarchiv und dem Geschichtskurs ausgestellt.