Jahrgangsstufe 6 des Gymnasiums Ochtrup pflegt Stolpersteine und jüdischen Friedhof

Am Donnerstag, dem 6. November 2025, machte sich die Jahrgangsstufe 6 des Städtischen Gymnasiums Ochtrup auf den Weg, um ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Gemeinsam mit ihren Religions- und Philosophielehrkräften Herrn Glasmeyer, Frau Paul, Frau Schütte und Herrn Schwertheim pflegten die Schüler:innen die Stolpersteine in der Ochtruper Innenstadt und reinigten die Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof. 

Dank der freundlichen Unterstützung des Stolperstein-Teams des WDR, das der Schule zwölf Reinigungssets zur Verfügung stellte, und der Stadt Ochtrup, die die Aktion genehmigte, konnten die Sechstklässler aktiv zur Erinnerungskultur ihrer Heimatstadt beitragen. Bei strahlendem Herbstwetter machten sich die Schüler:innen mit großem Engagement ans Werk, um die Messingplatten der Stolpersteine wieder glänzen zu lassen und die Namen der Opfer des Nationalsozialismus sichtbar zu machen. 

Das Datum der Aktion war bewusst gewählt: Es erinnert an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938, die als eine der brutalsten Zäsuren der deutschen Geschichte gilt. In jener Nacht brannten in ganz Deutschland Synagogen, jüdische Geschäfte wurden geplündert, Menschen misshandelt, verschleppt und getötet. Der Pogrom markierte den Übergang von der Diskriminierung jüdischer Bürgerinnen und Bürger zur systematischen Vernichtung – der sogenannten „Endlösung der Judenfrage“. 

Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, diese Erinnerung wachzuhalten. Als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ engagiert sich das Gymnasium Ochtrup seit vielen Jahren aktiv in der Erinnerungsarbeit. Die Teilnahme an der Pflege der Stolpersteine wird ein fester Bestandteil dieses Engagements. 

Die Aktion zeigte eindrucksvoll, dass Erinnerung lebendig bleibt, wenn junge Menschen sich ihr zuwenden – mit offenen Augen, mit Respekt und mit der Bereitschaft, Verantwortung für eine vielfältige und tolerante Gesellschaft zu übernehmen. Wir sind bunt. Wir sind vielfältig. Wir erinnern.