Eine Reise voller Eindrücke

Bereits Wochen vorher haben wir uns darauf vorbereitet. Wir haben Klassentrikots designt, uns Aktivitäten überlegt und gelost, wer an welchen Aktivitäten teilnimmt. Und dann war es endlich soweit, am 29.09. ging es los – nach Berlin! In diesem Artikel berichten wir – Lena Tietmeyer, Charlotte Gastic und Marla Dinkhoff aus der 10. Klasse – über unsere Erfahrungen in Berlin. Wir erzählen, was wir erlebt haben, welche Orte wir besonders beeindruckend fanden und warum diese Fahrt für uns unvergesslich ist.
Am Montag, dem 29. September, ging es für uns los. Nach einem holprigen Start in Rheine, bei dem ein Zug ausfiel und wir schließlich in einem überfüllten ICE weiterfuhren, kamen wir dann endlich um 13.30 Uhr in Berlin an und machten uns direkt auf den Weg zu unserem Hostel. Dort angekommen, hatten wir ein wenig Zeit, uns einzurichten, bevor es zu einer Stadtführung weiterging. Diese dauerte drei Stunden, in denen uns mehr oder weniger interessante Fakten über Berlin erzählt wurden. Im Anschluss ging es für jede Klasse weiter zu einem selbstgewählten Restaurant. Zwei der Klassen waren bei einem Italiener, und die dritte in einem Burger-Laden. Danach hatten wir alle Freizeit. Die Lehrer stellten uns Tickets für Bus und Bahn zur Verfügung, die wir frei nutzen konnten. Manche fuhren direkt zurück zum Hostel, während andere zum Beispiel zum Brandenburger Tor gefahren sind. Um 22.00 Uhr mussten wir jedoch wieder im Hostel sein, was auch kontrolliert wurde.
Am Dienstagmorgen hatten wir nach einem guten Frühstück die Möglichkeit, mit der Buslinie 100 noch einmal an ein paar Sehenswürdigkeiten, wie z. B. der Siegessäule oder dem Schloss Bellevue, vorbeizufahren und danach Freizeit zu haben. Diejenigen, die nicht mit dem Bus gefahren sind, hatten somit eine längere Freizeit, um Berlin weiterzuerkunden. Manche nutzten die Zeit auch zum Shoppen, z. B. in der Mall of Berlin. Am frühen Nachmittag erhielten wir in mehreren Gruppen eine einstündige Führung durch die Dauerausstellung „Topografie des Terrors“. Dabei lernten wir sehr viel über die Gräueltaten der GeStaPo und deren wichtige Standorte, die u. a. auf dem Gelände der Ausstellung waren. Nach einer anschließenden, etwas kürzeren Freizeit besuchte ein Teil des Jahrgangs um 17:30 Uhr die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) und ein anderer den Bundesrat. Der Rest hatte noch länger Freizeit. Für sie ging es am Folgetag in den Bundestag. Die Gruppen waren schon während der Schulzeit gewählt und ausgelost worden. In der BpB hörten wir einen Vortrag über Fake News und erfuhren generelle Informationen zur Bundeszentrale. Beim Bundesrat durften wir zuerst den Saal besichtigen, in dem die Vertreter der Länder über die Gesetzesentwürfe beraten. Daraufhin durften wir dies selbst in einem Rollenspiel erleben. Es war spannend, den Weg eines Gesetzes zu sehen, der durch ein Rollenspiel auch besser nachvollziehbar war.
Abends durften wir uns selbst verpflegen. Viele gingen zu Imbissen in der Nähe des Hostels und nicht in die Innenstadt, da sie die Zeit lieber zum Fertigmachen nutzten. Um 20:30 Uhr trafen wir uns nämlich schon, um mit der U-Bahn zum Club Matrix zu fahren. Das ist ein Club, in dem es extra Jugendabende ohne Alkohol gibt. Dort verbrachten wir mit vielen anderen Jugendlichen einen lustigen Abend. Viele von uns blieben bis 23.30 Uhr dort, jedoch haben sich ein paar Lehrer bereit erklärt, Schüler:innen, die früher gehen wollen, schon um 22.30 Uhr zum Hostel zu begleiten.
Am nächsten Tag durften wir leider nicht ausschlafen, denn die Gruppe, die dem Bundestag zugeteilt worden war, hatte um 9:15 Uhr einen Termin dort mit einem Angestellten, der uns viele interessante Dinge erzählte. Es war sehr beeindruckend, den Plenarsaal sehen zu dürfen. Nachdem der Vortrag beendet war, hatten wir einen Termin mit dem Vertreter eines Abgeordneten der SPD, Jürgen Coße. Ihm konnten wir Fragen zum Bundestag oder z. B. zum Alltag eines Abgeordneten stellen. Nach dem Mittagessen, das in einem Nebengebäude, dem Paul-Löbe-Haus, stattfand, hatten wir dann wieder Freizeit. Später hatten wir dann aber wieder einen Termin an der East-Side- Gallery. Dort wurde uns in einer zweistündigen Führung erklärt, wie dieses Projekt an der Mauer entstanden ist und was die einzelnen Bilder bedeuten. Danach konnten wir uns schnell aufwärmen und etwas zu Essen holen, bis wir dann schon wieder losmussten, denn unseren Abend verbrachten wir in „What A Game“. Dort wurden wir in Gruppen aufgeteilt und spielten in verschiedenen Disziplinen gegeneinander, z.B. Bogenschießen, Becherspiele oder Tischkegeln. Eine große Empfehlung für eine größere Gruppe!
Der Donnerstag war dann unser letzter Tag in Berlin. An diesem Morgen gab es um 8.00 Uhr Frühstück, und danach hatten wir eine Stunde Zeit, um unsere Koffer und Taschen zu packen. Diese brachten wir anschließend in einem Gepäckraum des Hostels unter, bevor wir uns auf den Weg zur Bernauer Straße machten. Dort nahmen wir von 10 bis 11 Uhr in drei Gruppen an Führungen durch die Gedenkstätte der Berliner Mauer teil. Es war spannend zu sehen, wie die Mauer damals aussah, aber auch traurig, mehr über die Todesopfer an der Grenze zu erfahren. Nach der Führung fuhren wir mit der U-Bahn zurück zum Hostel, um unser Gepäck abzuholen. Danach ging es auch direkt weiter zum Bahnhof, von dem um 13:53 Uhr unser Zug nach Rheine abfuhr. Da wir jedoch noch eine halbe Stunde Zeit hatten, bevor der Zug kam, gingen die meisten noch etwas essen. Im Gegensatz zur Hinfahrt verlief die Rückfahrt deutlich besser, und wir kamen nach etwa dreieinhalb Stunden in Rheine an, müde, aber mit vielen neuen Eindrücken.
Rückblickend war es eine sehr interessante und schöne Klassenfahrt nach Berlin. Wir lernten sehr viel über die Stadt und über die deutsche Geschichte, konnten aber auch selbst unsere Freizeit für eigene Aktivitäten nutzen. Die nächsten Jahrgänge können sich auf jeden Fall auf ihre Berlinfahrt freuen.
Ein Bericht von Lena Tietmeyer, Charlotte Gastic und Marla Dinkhoff